RPR3 – Zukunft und Gegenwart
Im September 2020 gab es gute Nachrichen zu den geplanten Radschnellverbindungen im Rechtsrheinischen, den sogenannten “Radpendlerrouten”. Gemäß der erfolgreichen Machbarkeitsstudie sollen im Kölner Osten vier Trassen mit einer Gesamtlänge von 80 km entstehen.
In einem zeitgleich erschienenen Artikel des Kölner Stadtanzeigers war dann auch von einer ganzen Menge Geld die Rede: Die Projektkosten in Höhe von 62 Millionen Euro für diese 4 Routen könnten demnach über das Strukturförderprogramm Regionale 2025 finanziert werden.
Im selben Artikel sprach der Stadtanzeiger sogar davon, dass diese schnellen Radwege in den kommenden zwei Jahren, also möglicherweise bis Ende 2022, realisiert werden sollen.
Für die Radfahrenden auf der Strecke zwischen Rösrath und Köln sind dies tatsächlich sehr gute Nachrichten, denn wahrscheinlich würden schon jetzt viele diesen Weg gerne öfter mit dem Fahrrad oder E-Bike zurücklegen.
Für echte Radschnellwege (RSW) oder Radschnellverbindungen (RSV) gelten ziemlich hohe Qualitätsstandards, die laut der Stadt Köln auch bei den künftigen Radpendlerrouten (RPR) erfüllt werden sollen:
- möglichst direkte und weitgehend autofreie Führung
- komfortable Breite von 3-4 Metern, zweispurig befahrbar
- Trennung von Rad- und Fußverkehr
- durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 20 km/h
- Minimierung von Stops und Wartezeiten an Kreuzungen und Ampeln
- einheitliche und kontinuierliche Wegweisung
- durchgehende Beleuchtung innerorts, in besonderen Fällen auch außerorts
- Betriebs- und Winterdienst wie auf Landesstraßen
Nun, das hört sich alles beinahe paradiesisch an, gerade wenn man schon heute regelmäßig auf der Strecke der RPR3 unterwegs ist.
Insbesondere das Stadtgebiet von Köln-Rath wird kaum auto- oder hindernisfrei zu bewältigen sein, aber auch auf den anderen Teilstücken warten auf die Straßenplaner- und bauer einige Stolpersteine.
Auf dem Weg zwischen Rösrath und Rath wären wir dieser Tage schon froh, wenn zum Beispiel das rutschige Laub entfernt oder die holprige Fahrbahn konsequent von Wurzeln befreit würde.
Ich selbst fahre die Strecke nun schon seit 5 Jahren regelmäßig und zu allen Jahres- und Tageszeiten. Meistens nehme ich dabei – trotz Autoverkehr – tatsächlich die Rösrather Straße bis und durch Rath und im weiteren Verlauf über Neubrück bis nach Ostheim.
Der als mögliche Alternative gehandelte Alte Deutzer Postweg zwischen Rath und der Frankfurter Straße ist angesichts des massiven Schwerlastverkehrs keine attraktive Option.
Auf dieser Seite möchten wir in den kommenden Monaten regelmäßig, detailliert und aus Perspektive der Radfahrenden über den Status Quo und möglichen Fortschritt der RPR3 informieren.
Schickt uns deswegen auch gerne konkrete Vorschläge, Gefahrenstellen, Bilder und Ähnliches. Vielleicht gelingt es uns ja auf diese Weise, auf die Planer und beteiligten Kommunen Einfluss zu nehmen und die Realisation aus Radfahrersicht zu optimieren.
Eine schnelle Radverbindung nach Köln ist für die “Pendlerstadt” Rösrath auf jeden Fall eine sehr attraktive und wahrscheinlich sogar dringend benötigte Alternative zum motorisierten Individualverkehr (MIV).
Gerade mit dem E-Bike lässt sich der Weg von 20 km auch regelmäßig gut bewältigen, immer vorausgesetzt, dass man sich auf diesem Weg auch wirklich sicher fühlt und einigermaßen flüssig vorankommt.
Wir dürfen also gespannt sein, ob, wann und wie im Detail sich an dem Radweg zwischen Rösrath und Köln wirklich etwas verbessert. Vielleicht gelingt ja im Laufe der nächsten 24 Monate tatsächlich der Quantensprung von der Buckelpiste zum Bicycle Highway.
Ich kenne sowohl den beschriebenen Weg nördlich der Linie 9 über die Rösrather bis über die Dillenburger Str. als auch alternativ südlich der Linie 9 und dann über den Alten Deutzer Postweg bis zur FH. Bei Tageslicht radel ich flüssig nur noch ADP, man muss praktisch nur zur Überquerung der Frankfurter stoppen. Bei Dunkelheit nach dem Berufsverkehr zurück über die Rösrather. Da sorge ich mich auf dem ADP von vereinzelten Rasern als Radler nicht erwartet / nicht rechtzeitig erkannt zu werden. Umgekehrt sind auf der Rösrather dann schon ‘die Bürgersteige hochgeklappt’ und man hat bei Defekt wenigstens eine Straßenlaterne.
Bin gespannt, wie das Routing des RPR3 sein wird.
Hei Namenvetter,
hast Du gut rübergebracht. Das Planungsbüro ist VIA in Zusammenarbeit mit dem RBK.