| |

Kleine Maßnahme, große Wirkung?

Auf Anregung der Rösrather Grünen wurden zuletzt ein paar der sogenannten “Drängelgitter” oder “Umlaufsperren” im Stadtgebiet geöffnet bzw. erweitert.

Was auf den ersten Blick eher als eine kleine Maßnahme erscheint, könnte sich für den Fuß- und Radverkehr in Rösrath dennoch als größerer Schritt entpuppen. Denn durch die Öffnung dieser Umlaufsperren öffnen sich auch einige alternative Routen durch die Stadt.

Gerade hier im östlichen Forsbach sind neben der Grundschule auch einige Kitas beheimatet, dazu der Sportverein und der Supermarkt. Auf diesem Wege lassen sich also einige Quellen und Ziele gut miteinander verbinden. Das gilt auch und gerade für Kinder und funktioniert ganz ohne Berührung der eher ungemütlichen Bensberger Straße.

Solche alternativen “Schleichwege” sind für den künftigen Verkehrsmix in Rösrath äußerst wichtig, denn die beiden Hauptverkehrsachsen geben neben dem massiven Autoverkehr nicht viel her. Wenn ab dem Frühjahr 2024 die Brückenarbeiten in Untereschbach und später in Hoffnungsthal stattfinden, wird die Situation auf der Hauptstraße mindestens schwierig, wahrscheinlich aber unerträglich.

E2E-Radwege

In der Gestaltung von Geschäftsprozessen hat sich in den letzten Jahren das Schlagwort “End-to-End” etabliert. In ähnlicher Weise sollten auch Fahrradwege gedacht und konstruiert werden, von Ende zu Ende, oder eben E2E.

Aktuell enden viele Wege – auch in Rösrath – einfach irgendwo im Nirgendwo.

Die Straßen für Autos sind auch miteinander vernetzt, zu Ende gedacht (meistens) und in der Regel ordentlich ausgeschildert.

Es gilt einfach zu verstehen, dass das Fahrrad ein gleichwertiges Verkehrsmittel im Alltag darstellt. Gerade auf kurzen Wegen ist es dem Auto sogar deutlich überlegen. Entsprechende Wertschätzung sollten dann auch die Wege des Fahrrads erfahren.

RöNetz 1.0

Was bei dieser Aufgabe sehr helfen könnte, wäre ein ausgewiesenes und zusammenhängendes Wegenetz für Rösrath – das RöNetz.

Im vergangen Jahr haben wir an dieser Stelle einen ersten Versuch eines solchen Netzes als Beta-Version 0.9 vorgestellt und dabei die vorhandenen Wege mit den Alternativrouten und bestehenden Waldwegen verknüpft.

Das ist für uns als private Initiative natürlich ungleich leichter als für die Stadt Rösrath, die selbstverständlich auch für die Verkehrssicherheit auf solchen Wegen verantwortlich ist.

Trotzdem gilt es – auch für die Stadt Rösrath – Alternativen zum stetig wachsenden, umweltschädlichen und platzraubenden Autoverkehr zu schaffen. Möglichst mit größerer Ernsthaftigkeit als dies in den letzten Jahren und Jahrzehnten der Fall war.

Das Auto allein wird die Mobilitätsanforderungen der Rösrather in Zukunft nicht bewältigen können, das wird immer deutlicher

Vor diesem Hintergrund ist die konsequente Entwicklung von Alternativrouten durch das Rösrather Stadtgebiet ein ebenso logischer wie lohnenswerter Schritt. Bürgerinnen und Bürger sind längst bereit zum Umstieg auf ökonomischere Verkehrsmittel, immer vorausgesetzt, dass sie auf ihren Wegen keine Angst haben müssen.

Im hier dargestellten Beispiel ergibt sich eine verkehrsarme Route durch den gesamten Forsbacher Osten. Vom Holzmarkt über den Sonnenweg und die Hoffnungsthaler Straße über In der Reihe, Im Käuelchen, In der Mulde, In der Lehmkaul bis zu Auf der Hedwigshöhe und zurück an die die Bensberger Straße.

Vollbildanzeige

An dieser Stelle stoßen wir als ehrenamtlich geführte Initiative dann allerdings auch sehr an unsere Grenzen. Wir können vielleicht Anregungen geben und Ideen skizzieren. Die Entwicklung und Ausgestaltung von Wegen jedoch liegt offensichtlich bei der Stadt Rösrath.

Politik und Verwaltung sollte allerdings bewusst sein, dass es hier nicht “nur” um bessere Fahrradwege geht, sondern um eine zukunftsfähige Mobilität für die gesamte Stadt Rösrath.

Bürgerwerkstatt Mobilität

Einen Lösungsansatz könnte die Einrichtung einer regelmäßigen Bürgerwerkstatt zum Thema bilden. Mobilität beschäftigt und berührt so gut wie alle – von jung bis alt. Die Stadt hätte die Möglichkeit, von den Ideen ihrer Bürger:innen zu profitieren und könnte sich auf die Umsetzung praktikabler Maßnahmen konzentrieren.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert